Wörgl – KOMMA, 27. Oktober 2007 von Gerhard Heinreichsberger

Samstag, 12 Uhr mittags. Anruf bei Harry: „Hast die Freigabe für den Trip ins Tirolerland?“ „Jo“; „Ok, auch ich hab den Freifahrtsschein erhalten – Abfahrt pünktlich um 16 Uhr“ (was ja nach dem Wienkonzert, wo mich meine Liebste begleitete, eine ziemlich einfache Angelegenheit war und offensichtlich ein neuer Fan gewonnen wurde). Anmerkung: Unser Karl musste leider diesmal wegen einer familiären Verpflichtung passen: Es war ein kollektives Wildessen angesagt – und da durfte er halt einfach nicht fehlen. Also nachdem mit Harry alles ausgemacht war, zischte ich Richtung Gartenarbeit ab, denn der Winter naht ja mit großen Schritten (zumindest nach dem Kalender). Das wirklich verlässliche an mir ist die Pünktlichkeit und so stand ich 20 Minuten nach 16 Uhr vor Harrys Haus. Ein kurzer Boxenstopp an der Tankstelle, um das Vehicle voll zu tanken – es standen uns immerhin rund 650 Kilometer Fahrt (hin und retour) bevor – und los ging’s.

Der Verkehrsgott war uns gnädig – freie Fahrt – keine Staus. Was will man mehr. Wir hatten gerade Mondsee hinter uns, da griff Harry zum Handy, um sich bei Karl nach seinem Wohlbefinden zu erkunden. Irgendwie klang er wild und unwirsch (ob sich das bevorstehende Wildessen schon jetzt auf seinen Magen geschlagen hat, fragte ich Harry. Der meinte, „Na ja die Verbindung war nicht so gut, aber ich verstehe ihn nicht. Er sitzt gemütlich zu Hause und bereitet sich auf die bevorstehende kollektive Wildvernichtung vor und wir hetzen da wie die „Wilden“ Richtung Wörgl. Der weis ja gar nicht wie gut es ihm geht *gg*).

Rum ums „Deutsche Eck“ und da waren wir auch schon in Wörgl. Schnell ging’s – knappe 2,5 Stunden. Runter vom Motorway und ein kurzer Einkehrschwung bei der ersten Gelegenheit (eine Tankstelle). Kurze Fragestellung an die Einheimischen, wo es den hier zum KOMMA geht. „Ganz einfach – gerade aus blablabla“. „Na wenn da so einfach ist – jedenfalls vielen Dank!“. Kollektives Versagen unsererseits war angesagt – wir kamen überall hin, nur nicht zum KOMMA. 2ter Versuch – wieder eine Tankstelle – Volltreffer – 2 Minuten später standen wir endlich vor der Konzerthalle (war ja ganz einfach; Zeit 19:30).

Bevor wir das KOMMA „enterten“ mussten wir noch den imposanten Tourbus bestaunen – sieht man ja nicht alle Tage – zwar nur von draußen – aber immerhin. Also rein in die Vorhalle, die sich langsam zu füllen begann. Kaum drinnen angelangt, kam uns Klaus in bester Stimmung entgegen. „Jo wos dat’s es do? Desch glaub i net. Sat’s extra wegn uns kumma?“ oder so ähnlich. Vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet, dass er von „Es sat’s auwa wüde Hund“ dahergeredet hat oder hatte sich das „Wild“ bei mir schon als Tagesneurose eingestellt – jedenfalls der Empfang war sehr herzlich und wir fühlten uns gleich wohl. Kurz vor 20 Uhr gingen wir in die Konzerthalle, um beim Verkaufsstand unsere Fanclubsachen aufzulegen (an dieser Stelle herzlichen Dank an alle, die sich neu angemeldet haben!). Aber bis auf ein „Mitbringsel“ war schon alles vorbereitet – dank Manuela, die den Verkaufsstand bestens managte.

Kurz nach 20 Uhr begann die Tiroler Rockcoverband „Die Befeuchter“ ihr Programm. Tolle Liveband, empfehlenswert für jeden, der sie noch nicht gehört hat. Beeindruckend dieCoverversionen von AC/DC. Dann kurz nach 21 Uhr der Auftritt von NO BROS. Wie auch schon an den beiden vorangegangen Konzerten in Salzburg und Wien mit dem Opener „Way more of this“ und als 2te Nummer „Hungry for the good times“. Die gute Laune und unübersehbare Spielfreude sprang buchstäblich auf das Publikum über. Es war eine unvergleichliche „Heavy Metal Party“ angesagt, wie sie nur NO BROS zelebrieren können.Die Setlist war unverändert zu den vorangegangen Konzerten, bis auf „Caledonia“, das obwohl auf der Setlist, doch nicht gespielt wurde. Der Song „Be my friend“ wurde einer sehr guten Freundin von Nick P. Opperer gewidmet, die leider viel zu früh von dieser Welt gegangen ist. Das Publikum war an diesem Abend altersmäßig „breit gesät“ und so kam es auch, das die glückliche Empfängerin der „gecrashten“ Gitarre von Klaus Schubert zu den jüngsten im Publikum gehörte (übrigens aus Salzburg) – siehe auch Foto in der Galerie.
„Mighty Quinn“, „Heavy Metal Party“ und „Smoke on the Water“ waren die krachenden Schlusspunkte in dieser einzigartigen „Heavy Metal Rockkonzertparty“. Lem verstand es wieder hervorragend, das Publikum in das Konzert einzubinden und so war es auch nicht verwunderlich, dass das Publikum nach dem Feuerwerk dieser Songs in bester Stimmung war.

Nach dem Konzert lud uns Franz (Heumader) in den Backstagebereich ein (vielen Dank!) – nur musste er leider noch mal schnell weg. Also da standen wir zwei aus NÖ – alleine im NO BROS Backstagebereich unter Unmengen von gefüllten Bierbechern auf dem Tisch, die förmlich danach flehten entleert zu werden. Fotos wurden gemacht – na klar. Aber es war bald vorbei mit der trauten „Zweisamkeit“. Dennis (Klaus Schuberts Jüngster) und die herzige Nathalie (Tochter von Lem) „enterten“ den Raum und schon lief der „Schmäh“. Langsam füllte sich der Raum. Nick signierte eine NO BROS Postkarte für unseren daheim gebliebenen Karl und Klaus ordnete das erste Mal an, dass in 10 Minuten Abfahrt sei. Es war rund eine halbe Stunde vergangen, wir unterhielten uns prächtig, da rief Klaus von der Türe herein, dass in 10 Minuten Abfahrt ist. Als Klaus den dritten Aufruf zur Abfahrt verkündete – in 10 Minuten (also ich schätze so nach 1er bis 1,5 Stunden nach dem ersten Aufruf) verabschiedeten wir uns bei der NO BROS Family. Klaus, Lem, Michael, Nick und Franz – Many Thanks für diesen tollen Abend.

Also rein ins Auto und los ging’s mit dem Gequatsche zwischen mir und Harry. Auf dem Autobahnzubringer schrie Harry „DIE POSTKARTE FÜR KARL“ „UUPS“. „Na umkehren dama nimma“ – tut man auch nicht auf dem Zubringer. Also rauf auf den Motorway und bei den nächsten Abfahrt runter – die Karte musste unbedingt in Tirol aufgegeben werden. Also beehrten wir zur späten Stunde noch Kirchbichl. Dort steuerten wir den erst besten Postenkasten an. Harry beamte sich wie ein „wilder“ Hirsch (schon wieder ein „Wild“) aus dem Auto und zoomte die NO BROS Postkarte in den Schlitz. So nun kann es wirklich nach Hause gehen. 2 kleinere Boxenstopps – auch bei der Rückfahrt war uns der Verkehrsgott wieder gnädig. Zu Haus angekommen, schnell die Uhr zurückstellen – es war ja die Nacht, wo von Sommer- auf Winterzeit umgestellt wurde. „Toll – retour eine Stunde schneller“. Ob es wohl daran lag, dass es von der schönen Tiroler Bergwelt in das doch nicht ganz flache Niederösterreich einfach schneller ging, weil’s bergab geht…?